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blaueperlen etwas mehr …
blaueperlen etwas mehr …
auf der Seite Logbuch habe ich schon kurz über den Weg berichtet, den ich mit den blaueperlen vom anfänglichen Kettenlauffädeln bis zum goldschmiedischen Arbeiten gegangen bin.
Dieser Beitrag ist viel mehr die Langversion der Unterseite „über blaueperlen“ die einen Einblick in die Arbeit und die Herstellung der einzelnen Produkte gibt. Schon um zu zeigen, dass all jenes was blaueperlen fertigt auch wirklich in Handarbeit hergestellt und nicht aus Fernost importiert wird.
Von Kindheit an dem Meer verbunden
Eigentlich bin ich halb am Meer aufgewachsen. Jede Möglichkeit die sich bot nutzen wir, um in unser ein kleines Wochenendhaus auf der Insel Usedom zu fahren. In den langen Sommerferien zu DDR Zeiten sowieso mindestens für 3 Wochen. Da der Weg von Prenzlau in der Uckermark an die See nur um die 2 Autostunden betrug waren wir jedes freie Wochenende auf Usedom.
Auf Umwegen zum Handwerk
Ausbildung zur Physiotherapheutin nach der polytechnischen Oberschule mit 16 Jahren. Abgeschlossen. Die Berufsbezeichnung habe ich auch noch immer. Wird bedient mit dem zweiten Standbein www.massageunterwegs.de. Medizinische Massagen in einem zur Behandlungskabine umgebauten VW Bus.
Als Filmschaffende am Set Script / Continuity
Die Begeisterung für diesen anstrengenden, aber auch sehr schönen Beruf hat gute zehn Jahre angehalten. Aus vielen Gründen habe ich mich entschlossen nicht mehr als Filmschaffende zu arbeiten.
Möbelaufarbeitungen / Polsterer
Endlich Handwerk. Und dann doch nicht das Richtige. Zwar war das Aufarbeiten von Möbeln eine sehr feine Sache und hat mir auch viel Spaß gemacht, doch stieß ich hier sehr schnell an meine Grenzen. Mit Ende 30 ist es so gut wie unmöglich einen der wenigen Ausbildungsplätze zu bekommen. Dazu einen ordentlichen Betrieb zu finden bei dem man wirklich noch das Handwerk lernt und nicht von morgens bis abends Industriepolsterungen macht. Alte Techniken wie Federn stellen und schnüren oder eine Fasson nähen können wirklich nur noch ganz wenige Meister gut vermitteln.
uffjemöbelt und Lederbezüge & Taschen nähen
Schon immer habe ich mich für alte Möbel und ihre Restauration interessiert. Nachdem meine persönlichen Räumlichkeiten ausgestattet waren, machte ich mich daran gut erhaltene Stücke zu finden und aufzuarbeiten. Es entstand die Seite www.uffjemöbelt.de.
Und ich übte mich darin, aus Leder und Stoffresten Bezüge zu nähen. Für die Polsterung der Sitzflächen und Bezüge. Später kamen noch große Umhängetaschen im Patchworklook dazu.
Zu viele Baustellen
Schmuck entwerfen und fertigen, Massagen, Möbelaufarbeitung, Ledertaschen nähen… ein bisschen viel für einen Einmannbetrieb. Es war einfach nicht zu schaffen. Mitte 2013 stellte ich deshalb die Möbelaufarbeitung und die Ledertaschennährei endgültig ein.
Der Focus: Schmuck Entwerfen Herstellung
Seitdem liegt mein Focus auf dem Schmuck. Dem Entwerfen und Herstellen. Vor allem dem Erlernen, festigen und ausbauen der goldschmiedischen Kenntnisse und der Aneignung von neuen Verfahren. Seit nunmehr 1,5 Jahren beschäftige ich mich auch mit dem Designen von Schmuckstücken via 3D Programmen.
Schmuckdesigner: Wie Sand am Meer
Schmuck machen als Quereinsteiger oder Laie ist, wie in meinem andern Beitrag beschrieben, nicht allzu schwer. Angebote dazu gibt es viele. Vom Wochenkurs bis zur regelmäßig stattfindenden Klasse. Dazu eine Unmenge an zusätzlichen Spezialkursen wie Emaillieren, Ziselieren, Fassen uvm.
Schon allein deswegen war es mir sehr wichtig einen Schwerpunkt oder eine Nische zu finden ein Alleinstellungsmerkmal. Um nicht als kleines Sandkorn im Meer unterzugehen, sondern den Schmuck herzustellen der die Liebe zum Meer widerspiegelt.
Maritime Elemente und Inspirationen
Begonnen hat es mit am Strand gefundenen Muscheln und Perlen aus Holz. Als Kette aufgezogen. Typischer Mädchensurferschmuck eben. Dann begann ich mit der Produktion der handgeschliffenen Boards aus Furnieren. Die Form der Boards wurde immer mehr ausgearbeitet und verbessert. Neben Kiteboards und Surfboards kamen vor einiger Zeit noch Finnen in unterschiedlichen Größen hinzu.
Im Zuge des Goldschmiedens versuchte ich mich von Anfang an in der Abbildung von Maritimem. Wellen und Taue als Armreifen waren der Vorreiter. Ringe als Abbildungen von dünnem geschlagenen Tauwerk sind noch geplant. Genau wie Ankerketten oder Fischernetz in Form von Armbändern.
Handarbeit und Ihre Weiterentwicklung
Alle Produkte von blaueperlen entstehen in reiner Handarbeit. Armreifen, Kettenanhänger wie Kite, Windsurfsegel und Möwe werden bei Firma Franz Brenk im Süddeutschen gegossen anschließend in meiner Werkstatt weiterverarbeitet.
Die Fertigung der Accessoires für Surfer wie die Boards übernehme ich zu einem Großteil selbst. Einige Schritte wie das Verleimen, Pressen und Ausschneiden der Miniaturboards habe ich aus logistischen Gründen (Platz, Maschinen, Schmutz) auslagert. Sie werden in der LBW in Lichtenberg zu meiner vollen Zufriedenheit erledigt.
Alte und neue Techniken
Neben dem Erlernen des traditionellen Handwerks beschäftige ich mich seit einiger Zeit auch mit dem Designen via 3D Programmen. Allerdings ist der Umgang und das Erlernen hier wahnsinnig übungsintensiv.
Bei der Metallverarbeitung sind das Beherrschen grundlegender Arbeitsschritte wie Biegen oder Feilen das Eine. Zum Designen gehört aber weitaus mehr und zwar vor allem die Fähigkeit plastisch zu Denken und Entwürfe zeichnerisch darzustellen.
Da Zeichnungen von Hand in Skizzenform nur in 2D möglich sind, technisch aber schon durchaus schon mehr geht, hab ich vor ca. 1,5 Jahren angefangen mich mit 3D Visualisierungsprogrammen wie Blender zu beschäftigen. Mein Focus liegt hier vorerst mal auf einem ganz kleinen Teil diese übermächtigen Werkzeuges dem Modellieren der Entwürfe.
Diese Art des Entwerfens am Rechner ist genauso anspruchsvoll wie das klassische Modellbauen in Wachs. Es kann in keinem Falle ein fehlendes plastisches Verständnis ersetzen! Was es an Zeit und Material spart wenn mal wieder zu viel weggefeilt wurde und neu begonnen werden muss, benötigt es an Engagement, sich in die Materie die alles andere als selbsterklärenden Programms einzuarbeiten.
Da ich nach ca. einem dreiviertel Jahr Blender Pause gerade wieder starte, will ich mich mit meinen minimalsten Kenntnissen hier mal nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Ich habe den Lernprozess gerade erst wieder aufgenommen.
Es ein spannendes und sehr interessantes Gebiet, dass wie schon gesagt in keinster Weise die handwerklichen Fähigkeiten bei der Schmuckherstellung ersetzten kann. Die Möglichkeiten des 3D Druckes für Gussverfahren sind schon jetzt sehr ausgereift und erweitern sich ständig und sehr schnell. Ich werde weiter an beiden Fähigkeiten arbeiten und sie an einem Modell zu gegebenem Zeitpunkt im Vergleich gegenüberstellen.